Eines der vielen „Ja“, die ich im November gesagt habe, galt dem Impact Festival 2025 in Frankfurt am Main. Trotz vollem Terminkalender wollte ich es mir auf keinen Fall entgehen lassen (FOMO lässt grüßen!). Ich hätte natürlich auch noch länger bleiben, mit mehr Leuten sprechen und mir mehr Vorträge und Masterclasses anhören können. Auch die Vorbereitung war noch ausbaufähig, aber für einen ersten Besuch sollte es vorerst reichen.
First Impact
Als ich am Veranstaltungsort ankam, war ich ein bisschen überfordert. Es war … viel los. Auf der Ausstellungsfläche sowie in den Netzwerkbereichen. Welchen Vortrag wollte ich nach der Keynote eigentlich unbedingt besuchen? Die Masterclass „Erleben statt erklären“ über Nachhaltigkeitskommunikation, verriet mir meine Agenda in der Event-App. Die hatte auch schon angefangen!
Die Masterclass war wohl ein guter Einstieg in den Tag. Es wurde getestet, wie drei Kommunikationsmethoden (trockenes gedrucktes Infoblatt, praktisches Experiment im Labor und zum Schluss ein Kurzfilm) wirken, wenn es darum geht, komplexe Sachverhalte zu vermitteln. Die meisten Teilnehmenden waren sich einig: Erst durch das Experiment und noch besser durch das Video hatten sie verstanden, wie Wasserstoff hergestellt wird. Das Infoblatt alleine hätte das nicht geschafft.
Bei der anschließenden Diskussion fiel ein Begriff, der bei mir hängengeblieben ist: Gamification. Aber darauf komme ich später noch einmal zurück.
Netzwerken gefällig?
Neben den Vorträgen und der Ausstellungsfläche gab es auch verschiedene Networking-Bereiche: Pitch Olympics (auf der Bühne!) und Speeddating zwischen Start-ups und Investoren. Doch bei diesen Formaten war die Hemmschwelle für mich zu groß und ich beschloss, sie nur als stille Zuschauerin mitzuverfolgen.
Was mir beim Impact Festival generell ein bisschen gefehlt hat, sind niedrigschwellige Netzwerkformate wie bei MICE Impact und Meet Germany Summit. Oder ich habe die passenden Angebote übersehen bzw. nicht (rechtzeitig) gefunden.
Es war dennoch sehr schön, bekannte Gesichter wie Linda Heinemann von GECO-Green Event Consulting, Nina Cisneros von Orelon – barrierefreie Kommunikation und andere Women in Events zu treffen.
Meine persönlichen Highlights der Ausstellung
Nach einer kurzen Mittagspause stürzte ich mich ins Getümmel der Ausstellung. Ich wollte vor allem die Aussteller näher kennenlernen, die mir am Vormittag im Rahmen einer sehr empfehlenswerten Tour aufgefallen waren. Hier kommt meine Top 5:
Artenglück
Artenglück
Das Unternehmen aus Berlin setzt im Auftrag von Unternehmen Naturschutzprojekte ihrer Standorte (max. 30 km Entfernung) um. Das Schönste ist, dass man eine Teambuilding-Aktion daraus machen und die Mitarbeitenden z. B. beim Anlegen von Blühflächen, Pflanzen von Bäumen oder dem Bau von Insektenhotels miteinbeziehen kann.
Artenglück unterstützt seine Kunden auf Wunsch auch bei der Bemessung von Daten (mit dem Impact-Monitoring) und deren transparenten Kommunikation.
Bee Friendly
Auch bei Bee Friendly dreht sich alles um messbare Biodiversität für CSRD-Berichte (Greenwashing ade) und coole Teambuilding-Ideen in der Natur. Hier liegt der Schwerpunkt auf Bienen, die in richtigen Luxushotels verwöhnt werden.
GreenIT Solution
Vielleicht hast Du schon von Refurbishing gehört: Laptops und andere Geräte werden wieder repariert. Hast Du Dir aber schon mal überlegt, wie groß der Impact im Sinne von Ressourcenschonung wäre, wenn auch Unternehmen ihrer ganzen IT-Hardware ein zweites Leben schenken könnten? Die Firma GreenIT Solution aus München macht genau das. Sie bietet einen Rundum-sorglos-Service, der u. a. die DSGVO-konforme Datenlöschung und Wiedervermarktung umfasst. Von einzelnen Geräten bis hin zu kompletten Rechenzentren.
Geoxip
Mein erster Gedanke, als ich die Bilder am Stand sah: Wie cool ist das denn? Geobranding war mir zugegebenermaßen noch kein Begriff.
Natürlich kann sich nicht jedes Unternehmen leisten, sein Branding auf eine Anbaufläche so groß wie ein Fußballfeld zu drucken wachsen zu lassen. Doch von dieser innovativen Lösung profitieren auch Landwirte: Falls Du welche kennst, magst Du sie vielleicht darauf aufmerksam machen.
Das Kl!ma-Puzzle
Den Gamification-Trend hatte ich bereits oben angesprochen. Was ist das denn eigentlich? ChatGPT sagt dazu:
„Gamification beschreibt den Einsatz spieltypischer Elemente wie Punkte, Levels und Belohnungen in nicht-spielerischen Kontexten, um Motivation und Engagement zu steigern.“
Auf dem Impact Festival gab es schöne Beispiele dafür. Eines davon war das Kl!ma-Puzzle: ein interaktiver Gruppenworkshop, bei dem Teilnehmende mit Karten und Puzzleteilen die Ursachen und Folgen des Klimawandels nachzeichnen, um die Zusammenhänge spielerisch zu verstehen und gemeinsames Handeln abzuleiten. Auch perfekt für Teambuilding.
Inklusion und soziale Nachhaltigkeit
Wie Du vielleicht schon weißt, ist mir Umweltschutz sehr wichtig ist. Die Klimakrise lässt sich ja schließlich nicht wegzaubern, obwohl sie von anderen Krisen verdrängt wird. Ökologie im Sinne von Schutz der Erde und Biodiversität ist und bleibt für mich eine der wichtigsten Säulen von Nachhaltigkeit und ich bin froh, dass ihr auf dem Festival viel Raum gewidmet wurde.
Doch Expert:innen für Inklusion und soziale Nachhaltigkeit aus meinem Netzwerk bemängelten, dass in diesen Bereichen beim Impact Festival noch Luft nach oben war.
Der einzige Impulsvortrag, den es zu diesem Thema gab – Positiver Impact durch Inklusion bei Corporate Events – war aber so was von gut! Sabine Böhling, Medina Dzonlic und Mirko Korder überzeugten uns davon, wie viel wir alle von Events profitieren, die für alle zugänglich sind.
Ich komme nächstes Jahr also wieder. Jetzt muss ich aber erst einmal meinen sozialen Akku aufladen.







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