Puh, das mit den nachhaltigen Giveaways ist so eine Sache! Ich kann ein Lied davon singen, da ich viele Jahre als PR-Referentin im Landesverband NRW des BDÜ (Bundesverband der Übersetzer und Dolmetscher) tätig war. Dennoch muss man keine PRlerin sein, um zu wissen, was ein guter Werbeartikel leisten sollte. Natürlich spielt Originalität eine Rolle. So bleiben das Unternehmen und die Marke, die dahinterstehen, in Erinnerung. Mal etwas anderes als der klassische Kugelschreiber, der nach drei Tagen abblättert und im Mülleimer landet. Er muss aber auch möglichst praktisch und kompakt sein. Sonst bleiben die Goodies bei Messen usw. liegen. Ach, und natürlich sollte der Werbeartikel preiswert sein UND eine möglichst günstige Ökobilanz haben.
Aber jetzt mal im Ernst: Sollte man das mit den Goodies doch nicht lieber lassen, wenn man die Umwelt liebt? Vielleicht. Außer man schafft damit einen „Handabdruck“, einen positiven „Impact on People und Planet“, wie es auf der IMEX hieß. Auf der Messe habe ich ein paar gute Ideen gesammelt und diese mit Beispielen aus meiner Erfahrung ergänzt.
Doch ich bin mir sicher, dass es noch viel mehr gibt. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn Du mir Deine Best-Practice-Beispiele in den Kommentaren ergänzt, damit eine kunterbunte Ideensammlung entsteht! Ich fange aber mal an:
1. Saatgut – der neue zeitlose Klassiker
Zugegebenermaßen ist das nicht die neueste Idee. Schon vor ein paar Jahren habe ich am Stand von Sustainable Events Solution auf einem Event von Meet Germany Saatgutkonfetti für Pflanzen bekommen, die verschiedene Insekten anlocken sollen. Die Idee finde ich nach wie vor genial und keineswegs ausgelutscht. Denn damit hat Artenvielfalt aufgehört, ein abstrakter Begriff zu sein. Wir alle können dazu beitragen, angefangen vom eigenen Garten.
Auf den Bildern: Saatgut-Goodie vom Cologne Convention Bureau auf der IMEX 2024
Lass uns die Gärten der Welt zu einer Oase der Artenvielfalt machen (und alle den Rasen schonend und weniger oft mähen)!
2. Honig der eigenen Bienen
Bienen, Insekten, Biodiversität. Da fällt mir direkt ein weiteres Beispiel ein. Vor zwei Jahren durfte ich als organisierende Dolmetscherin eine Kickoff-Veranstaltung des Pharmaunternehmens Chiesi Deutschland begleiten. Alle Teilnehmenden inkl. unseres Dolmetschteams bekamen als Andenken ein Glas Honig in der Corporate Identity des Unternehmens aus den firmeneigenen Bienenstöcken. Hier findest Du mehr über die Initiative „Pollinate the Planet“ von 3Bee und der Chiesi Gruppe.
3. Bierdeckel – mit einem persönlichen Touch
Hm, kann man Bierdeckel aus Papier überhaupt als nachhaltiges Werbemittel bezeichnen? Die weichen doch irgendwann auf und landen in der Mülltonne! Doch die Umweltbilanz verbessert sich schon deutlich, wenn sie auf Recyclingpapier* und mit Farben aus nachwachsenden Rohstoffen gedruckt werden … und wenn sie eine starke Message in die Welt hinaustragen.
Wenn Du auf der IMEX warst, ahnst Du vielleicht schon, woran ich denke: an die Untersetzer im 17er-Pack (einer pro SDG), die Sabine Böhling, Gründerin von sb2 concepts, u. a. für die Teilnehmenden ihres Vortrages „Let’s talk SDGs 2030“ entworfen hatte. Auf der Vorderseite steht die bunte Übersicht der 17 Ziele, auf der Rückseite je ein Spruch auf Hessisch zum jeweiligen Ziel.
Beispiel: „Loss uns zammericke“ als Übersetzung für „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“, Ziel 17.
(Eine kurze Zusammenfassung von Sabines Vortrag findest Du im Artikel:
Nachhaltige Events: Impulse von der IMEX 2024).
*Wusstest du, dass Recyclingpapier im Vergleich zu Frischfaserpapier – 78 Prozent Wasser, – 68 Prozent Energie – 15 Prozent CO2-Emissionen einspart? (Das hatte ich recherchiert, als ich den Nachhaltigkeitsleitfaden für Konferenzdolmetscher:innen für den AIIC Deutschland mitentworfen habe). |
4. Quality Time mit der Familie
Über ein Fundstück auf der IMEX habe ich mich besonders gefreut: Memory-Steine aus Holz, mit Bildern der Stadt! Die gab es bei Düsseldorf Convention zum Mitnehmen. Ich kann es kaum erwarten, mit meiner Tochter Mathilde damit zu spielen, wenn sie 1-2 Jahre älter ist. So kann ich schöne Momente mit ihr verbringen und auch mal das innere Kind aufleben lassen. Bei Gelegenheit werden wir dann einen Ausflug nach Düsseldorf planen. Mal schauen, ob sie die Denkmäler aus dem Spiel erkennt!
5. Displaytuch – der Renner in unserem Verband
Nachdem ich anfänglich meine Erfahrung im PR-Referat des BDÜ NRW erwähnt habe, kann ich Dir schwer vorenthalten, was der Renner unter den Werbemitteln bei uns im Verband war: Displaytücher! Die gingen an unserem Stand bei internationalen Messen weg wie warme Semmeln. Denn sie waren nicht nur kompakt und vielfältig einsetzbar, z. B. als Brillen– und Handyputztuch aber auch als Mousepads, sondern mit Smalltalk-Sprüchen auf Deutsch und Englisch bedruckt – perfekt also als Eisbrecher in einem internationalen Kontext!
Unsere Mitglieder bekamen sie in der Willkommenspost und in den Goodiebags bei verbandsinternen Veranstaltungen.
Hier der Entwurf von Thorsten Weddig, Inhaber einer Druckerei, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben hat. Die Idee ist von Ronja Grebe, aktuelle Vorsitzende des BDÜ NRW.
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