Wenn Du mir schon lange folgst, weißt Du, dass die IMEX – die internationale Messe der Kongress-, Meeting-, Event- und Incentivebranche – in Frankfurt einen festen Platz in meinem Kalender einnimmt. Es sei denn, ein mehrtägiger Dolmetscheinsatz während der Messe oder – wie letztes Jahr – die Geburt eines Baby machen mir den berüchtigten Strich durch die Rechnung.

Die IMEX ist eine optimale Gelegenheit, neue Kontakte mit Eventlocations und Planer:innen zu knüpfen, die mehrsprachige Veranstaltungen organisieren und eine persönliche Beratung sowie die Umsetzung einer All-in-One-Lösung für die Verdolmetschung zu schätzen wissen. Abgesehen von Networking und Akquise lieferten mir auch dieses Jahr die Impulsvorträge jede Menge Ideen, um nachhaltiger zu handeln … und darüber zu schreiben. Eigentlich vieeel zu viele Ideen, die jetzt alle gleichzeitig aufs Papier wollen. Aber alles der Reihe nach.

Heute eine Übersicht der IMEX-Impulse aus den Vorträgen und Gesprächen.

Dringender denn je

Ob die IMEX an sich als nachhaltiges Event bezeichnet werden kann, wage ich hier nicht zu beurteilen. Da viele Buyer und Aussteller extra für die Veranstaltung aus Übersee nach Frankfurt geflogen waren, gab es diesbezüglich durchaus kritische Stimmen. Sicherlich wurde aber positiv wahrgenommen, dass dem Thema Nachhaltigkeit bei den Fachvorträgen noch mehr Bedeutung beigemessen wurde als in den vergangenen Jahren.

Vor allem war das Gefühl der Dringlichkeit besser spürbar. Moderator Stefan Lohmann redete bei der Podiumsdiskussion „Impact in Action“ Klartext: Wenn die Temperatur um weitere 3 Grad steigt, werden 2 bis 3 Milliarden Menschen nicht mehr leben können, wo sie jetzt wohnen. Nachhaltigkeit sei daher inzwischen kein „Nice to have“ mehr für die Eventbranche, sondern existenziell. Denn welche Versicherung wird in Zukunft Events an einer Destination abdecken wollen, wo die Überflutungsgefahr besonders hoch ist oder von März bis Oktober gesundheitsbedrohliche Hitzewellen eintreten können? 

Es wurde anhand von Best-Practice-Beispielen auch gezeigt, wie ein Eventveranstalter der Community des Veranstaltungsortes etwas zurückgeben kann (z. B. durch Pflanzungsprojekte oder die Wiederaufwertung von Bauten), und ich lernte unter anderem, wie eine Kühldecke funktioniert.

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Schritt für Schritt

Was ich auf jeden Fall mit nach Hause nehme, ist die „16 Steps Initiative“, die u. a. eine Checkliste und einen Leitfaden für die nachhaltige Eventplanung sowie viele Infos zur Umsetzung der SDGs in der Eventbranche umfasst. Die Materialien sind kostenfrei (sprich auch ohne die Eingabe von persönlichen Daten!) erhältlich, weil die Initiator:innen ein möglichst breites Publikum damit erreichen wollten.

Bei der Vielfältigkeit der Maßnahmen wurde betont, dass die Anreise der Gäste mit 90 % wohl den Löwenanteil der CO2-Emissionen ausmacht. Dabei ist die Kommunikation das A und O. Teilnehmende sollten über Möglichkeiten informiert werden, den Veranstaltungsort ökologisch zu erreichen, z. B. mit dem Veranstaltungsticket der Deutschen Bahn und/oder mit gemieteten Fahrrädern.

Wir können doch alle SDG

Allein schon das Setting fand ich beim SDG-Vortrag von Sabine Böhling genial. Wir saßen auf Hockern, auf denen je ein SDG (Sustainable Development Goal) abgebildet war. Nach einem kurzen Impuls durften alle Teilnehmenden erzählen, wie sie das SDG des eigenen Hockers in konkrete Maßnahmen bei der Planung eines Events umsetzen würden. Wem nichts einfiel, konnte eine Joker-Karte ziehen, auf die konkrete Ideen gedruckt waren. Ein Beispiel? Die Zusammenarbeit mit Too Good To Go oder die Organisation von Spenden um Lebensmittelverschwendung und Armut (Ziel 1) zu bekämpfen.

Hier zwei wichtige Learnings aus Sabines Vortrag:

  1. Nachhaltigkeit ist nicht unbedingt teurer, da oftmals der Schnicknack, worauf verzichtet wird, nicht nur wenig ökologisch, sondern auch kostspieliger ist (Fleisch kostet ja auch oft mehr als vegetarische oder vegane Alternativen).
  2. Die umweltbezogenen SDGs sind die absolute Grundlage. Denn ohne fruchtbare Böden wird die Menschheit nicht lange überleben, geschweige denn ohne saubere Luft.
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Copyright: PPT-Präsentation
von Sabine Böhling

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Der EUREF-Campus in Düsseldorf – ein Gamechanger

Viele deutsche und europäische Städte haben sich vorgenommen, bis 2035 (einige sogar bis 2030!) klimaneutral zu werden. Unsere Landeshauptstadt Düsseldorf gehört auch dazu. Dieses ambitionierte aber zugleich auch alternativlose Ziel soll unter anderem durch die energetische Sanierung städtischer Gebäude und den Einsatz von Ökostrom bei Neubauten umgesetzt werden.

Daher wundert es mich nicht, dass die Vertreter:innen des Convention Bureau der Stadt Düsseldorf, mit denen ich gesprochen habe, den neuen EUREF-Campus in Düsseldorf als Gamechanger bezeichneten.

An dieser Stelle möchte ich nicht allzu viel zum EUREF-Campus vorwegnehmen, da mir das Team ein Interview zugesagt und mich zu einem Baustellenfest eingeladen hat. Es werden hier also Beiträge zu diesem zukunftsweisenden Projekt folgen. Wenn Du neugierig bist, kannst Du aber schon einen virtuellen Rundgang machen.

Mein persönliches Fazit

Dass ich bestärkt wurde in der Idee, weiterhin den Fokus meines Contents auf Umweltschutz zu legen, habe ich schon erwähnt und auch warum.

Auch geografisch möchte ich einen Schwerpunkt setzen und mich noch besser mit Planer:innen vernetzen, die (nachhaltige) Events in Nordrhein-Westfalen und den benachbarten Regionen organisieren. Hier kenne ich inzwischen viele Dolmetscher:innen, Technikanbieter, Locations sowie andere Eventdienstleister und kann daher bei der Umsetzung einer Komplettlösung helfen.

What next?

Mir schweben u. a. Artikel zum Thema „nachhaltige Giveaways“ sowie „Messestand nach der Kreislaufwirtschaft“ vor – mit Best-Practice-Beispielen von der IMEX. Und natürlich das bereits angeteaserte Interview mit EUREF.

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