Im letzten Beitrag hatte ich erzählt, dass ich im goldenen Oktober unter anderem gelernt habe, wie ich meine … goldene Gans füttern kann. Einige von Euch wurden neugierig und baten mich, bei Gelegenheit mehr zu erzählen. Gerne teile ich hier meine wichtigsten Erkenntnisse, die jedoch wohlgemerkt sehr subjektiv sind. Ich würde jedem empfehlen, sich selbst mit dem Thema zu beschäftigen und eigene Erkenntnisse herzuleiten.

Denn wenn ich eines gelernt habe, dann ist es, dass man sich selbst das Wissen aneignen und gewisse Prinzipien verstehen sollte, um bei diesem trockenen, aber spannenden Thema weiterzukommen. Das war sozusagen meine „Erkenntnis Nummer 0“ und gilt für alle, aber erst recht für Unternehmende und Selbstständige – die öfter von Altersarmut bedroht sind. Und jetzt die anderen 5:

Unsere (privaten) Ausgaben sind oft der größte Hebel …

Als Unternehmende haben wir nur bedingt Einfluss auf unsere Einnahmen. Selbstverständlich können wir durch Akquise und Marketing versuchen, mehr Kunden und Projekte an Land zu ziehen. Doch oft greifen unsere Maßnahmen nicht sofort und die Auftragslage kann aus Gründen schwanken, die wir nicht beeinflussen können.

Bei den Ausgaben – vor allem den privaten – können wir schneller unsere Geldflüsse anpassen, um mehr sparen und gewinnbringend investieren zu können. Doch das funktioniert nur, wenn die Ausgaben richtig getrackt werden …

… wenn sie richtig erfasst werden

Im ETF-Sprinterkurs haben wir gelernt, mit einer klugen, intuitiven Exceltabelle unsere festen und variablen Ausgaben für z. B. Lebensmittel, Kleidung, Mobilität, Medikamente, Kinder usw. im Blick zu behalten. Das war eine schöne Achtsamkeitsübung, um zu verstehen, in welchen Kategorien wir unbewusst zu viel (oder sogar zu wenig!) ausgeben.

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Photo by Mika Baumeister on Unsplash

Letztendlich war es das Ziel, zu verstehen, wie viel wir im Alter zusätzlich zu den voraussichtlichen Einnahmen aus Rentenverträgen usw. brauchen werden (Rentenlücke) und dementsprechend wie viel wir bis dahin ansparen müssen.

Das Flowtracking – so heißt diese Übung – macht mir persönlich sehr viel Spaß.

Dabei habe ich erkannt, dass ich digitale Käufe viel besser erfassen kann und mich daran gewöhnt, auch Kleinstbeträge mit der Karte oder Bank-App zu zahlen.

Die gute Nachricht ist, dass dies inzwischen fast überall möglich ist. Ja, auch auf dem Wochenmarkt! 

Gut für den Planeten ist oft auch gut fürs Portemonnaie

Was mich auch fasziniert, sind der Frugalismus und die FIRE-Bewegung, bei der FIRE für Financial Independence, Retire Early (Finanzielle Unabhängigkeit, frühzeitige Rente) steht. Auch wenn ich persönlich nicht unbedingt das Ziel verfolge, früher in Rente zu gehen, möchte ich gerne meine Sparquote erhöhen, um die Rentenlücke zu schließen und meinen Kindern etwas vererben zu können. Außerdem kann in vielen Fällen ein konsumarmer Lebensstil positive Auswirkungen auf den ökologischen Fußabdruck haben. Hier ein paar Beispiele:

  1. Gegenstände reparieren lassen, anstatt neue zu kaufen;
  2. Klamotten, Schuhe, Accessoires, Gepäckstücke usw. im Secondhandladen kaufen oder mit Freund:innen tauschen (das liiiebe ich!); 
  3. Lebensmittel kurz vor dem (offiziellen!) Verfallsdatum kaufen und direkt einplanen, wann man sie zubereitet – zum Beispiel über entsprechende Aktionen in den Super- oder auf den Wochenmärkten oder über Too Good to Go.

Fallen Dir weitere Beispiele ein?

Umweltmanagementssysteme
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Quelle: Pexels

Nun könnte man sagen, dass viele ökologische Kaufentscheidungen nicht unbedingt ökonomisch sind. Zum Beispiel sind frische Lebensmittel in Bio- oder Demeterqualität oft teurer. Doch da sie weniger Schadstoffe enthalten und oft nach einer ganzheitlichen Philosophie hergestellt werden, könnte man das langfristig gesehen als Investition in die eigene Gesundheit betrachten. Und gesund sein kostet weniger als krank sein, erst recht im Alter.

Oder ist Dir das zu weit hergeholt?

ETF sind prima, aber einer ist keiner

Wer sich bereits eingehend mit ETF (Exchange Traded Funds) beschäftigt hat, weiß, dass diese viele Vorteile gegenüber anderen Anlageformen bieten. Nach einigen Podcastfolgen bin ich jedoch von einer Sache überzeugt: Ein einziger ETF reicht auf Dauer nicht, um gute Renditen zu erzielen … egal, wie breit gestreut er auch sein mag. Der MSCI World lässt zum Beispiel die Entwicklungsländer sowie kleinere Unternehmen außen vor. Ich habe inzwischen mehr diversifiziert, sowohl in Aktien- als auch Anleihen-ETF und Tracker investiert.

Ich muss jedoch gestehen, dass ich parallel zu meiner eigenen Bildung in dem Bereich auch einen Honorarberater zu Rate gezogen habe, um mich in der Welt der ETF und anderer Asset-Classes besser zurechtzufinden. 

Was mich wirklich glücklich macht, ist gratis

Diese Erkenntnis, die sich wie eine Floskel anhören mag, ist natürlich nicht erst im letzten Monat entstanden, aber sicherlich gereift, seitdem ich mich mit dem Thema beschäftige. Und seit ich kleine Kinder habe.

Ich stelle immer wieder fest, wie gut ich schon bei einem kleinen Ausflug in der Natur mit der Familie oder auf einem schönen Spielplatz herunterkommen kann. Das bringt mir inzwischen mehr Glück und Entspannung als zum Beispiel eine teure Massage.

Das hätte ich früher nie gedacht!

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Quelle: Pexels

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