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Auf dem micecamp treffen sich Anbieter, Dienstleister und Interessenten rund um Tagungshotellerie, Meetings, Incentives, Conventions und Events. Auf dem BarCamp diskutieren die Teilnehmer und Teilgeber aktuelle Fragen und Trends. Ich war dabei!

„Wie, warst du schon wieder bei einem BarCamp?“, werdet ihr euch bestimmt fragen. Das NaturkosmetikCamp ist kaum zwei Monate her und seitdem waren noch ein paar andere Veranstaltungen, die ich mir nicht entgehen lassen wollte und eines gemeinsam hatten: Sie fanden nicht wirklich vor der Haustür statt.

Das micecamp musste aber unbedingt noch sein. Die Eventbranche fasziniert mich. Als Konferenzdolmetscherin komme ich oft mit Eventprofis und gelegentlich auch mit MICE-versierten Hotelliers in Berührung und wollte mehr darüber erfahren, was diese Leute bewegt, mit welchen Herausforderungen sie tagtäglich zu kämpfen haben. Da lohnt sich ein Blick über den Tellerrand.

Außerdem wollte ich neue interessante Kontakte für unser frisch gegründetes Konferenzdolmetscher-Netzwerk „Eloquens“ knüpfen und mein Wissen über Erfolgsfaktoren internationaler Veranstaltungen teilen.

Natürlich habe ich aus dem Camp jede Menge gelernt, oder, wie man so schön sagt, von der gegenseitigen „Befruchtung“ unter Teilnehmern bzw. Teilgebern profitiert. Besonders hellhörig wurde ich bei den grünen Trends, von denen ich hier natürlich berichten werde, um dem roten Faden dieses Blogs und dieser Artikelserie „Nachhaltig tagen“ treu zu bleiben.

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Aber zuerst ein Schritt zurück – Was ist das micecamp?
  • Micecamp heißt das BarCamp der Tagungshotellerie- und MICE-Branche. Es wird jährlich von der HSMA Deutschland e. V. (Hospitality Sales and Marketing Association) ausgerichtet und ging dieses Jahr in die 9. Runde. Die Hauptzielgruppe sind Tagungshotels, wobei auch Eventagenturen, Technikfirmen und andere Dienstleister zu den Teilnehmern gehören.
  • MICE heißt nicht nur „Mäuse“ auf Englisch: Es steht auch für Meetings, Incentives, Conventions und Events.
Die Location – das pentahotel Köpenick Hotel in Berlin-Köpenick

 

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Kaum habe ich eingecheckt, schon hat mich dieses Hotel mit seinem besonderen Flair in seinen Bann gezogen. Wie ich in den nächsten zwei Tagen erfahren werde, teilen sich die Hotels tendenziell in zwei gegensätzliche Hauptkategorien: „klassisch“ vs. „hip“ (wobei auch ein Mix möglich ist). Dieses Hotel gehört deutlich zur zweiten Kategorie. Auf dem Zimmer finde ich einen handgeschriebenen Zettel mit einer persönlichen Begrüßung von Sascha, dem Regional Director of Sales der pentahotels in Berlin. So etwas liebe ich, wie ihr wisst ‑ und wer es nicht weiß, kann es hier nachlesen: „Kleine Geste, große Wirkung: Der Mehrwert handgeschriebener Karten“

 

Eisbrechen

 

Das BarCamp startet mit einem Get-Together draußen auf der Terrasse, mit traumhafter Aussicht auf den Fluss Dahme und auf das Schloss Köpenick direkt gegenüber. Ich kenne hier niemanden, aber ein Glas Rose lockert die Stimmung. Beim Eisbrechen hilft auch eine Fotobox, in der man mit gerade erst kennengelernten neuen Freunden Bilder in lustigen Posen schießen kann.

 

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Fotobox beim micecamp

 

Am nächsten Morgen findet eine Newbie-Session statt: Teilnehmer, die noch nie auf einem BarCamp waren, bekommen eine Einführung in das Konzept. Selbst mir als BarCamp-Veteranin tut die Auffrischung gut – bei einem micecamp war ich außerdem noch nie.

Im Anschluss stellen sich alle, wie üblich bei BarCamps, mit drei Stichworten (Hashtags) vor. Es werden dann Themen für die Sessions bzw. Diskussionsrunden vorgeschlagen. Bisher nichts Neues für mich bis auf ein Ding: das Wurfmikrofon – eine geniale Sache! Ein Mikrofon in Würfelform, die Teilnehmer werfen sich das einfach zu.

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Wurfmikrofon

Haupttrends

In den folgenden anderthalb Tagen erfahre ich viel über die MICE- und Hospitality-Branche – im Laufe der Sessions sowie bei Gesprächen während der Pausen und bei den Abendveranstaltungen.

Hier ein paar Makrotrends, die bei mir hängengeblieben sind:
  • Die meisten Hotels kämpfen zunehmend mit personellen Engpässen. Also, falls jemand von euch jemanden kennt, der sich beruflich verändern möchte – ich kann mittlerweile ein paar gute Kontakte zu attraktiven Arbeitgebern vermitteln!
  • Die Eventplanung wird immer kurzfristiger. Davon können auch wir „Dolmis“ ein Lied singen. Viele Kunden haben das Gefühl, dass die gewünschte Dienstleistung immer nur einen Klick entfernt ist, und lassen sich Zeit mit der Buchung von Dienstleistungen für ihr Event.
  • Das Hotelgeschäft bekommt den demografischen Wandel zu spüren. Hättet ihr gedacht, dass viele Hotels während des Sommerlochs neue Kundenkreise locken … mit Bingo? Kein Witz! Natürlich sollte das Sommerloch auch dazu dienen, Überstunden, die aufgrund der personellen Engpässe (s. oben) entstanden sind, abzubauen.
  • Die Kunden werden grüner. Woher kommt das Frühstücksei? Aus der Massentierhaltung oder aus dem Biohof von nebenan? Wie viel Wasser verbraucht das Hotel? Ist die Seife biologisch abbaubar? Das alles möchten umweltbewusste Kunden wissen. Viele Hotels haben sich schon der grünen Herausforderung gestellt und belohnen zum Beispiel den Verzicht auf die Zimmerreinigung mit einem Gutschein für die Hotelbar.

Apropos grüne Hotels: Kennt ihr schon diese Mehrweg-Strohhalme aus Metall?!

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Andere Anregungen aus den Diskussionen:

Thema Siegel – Wie beweist man als Hotel Tagungskompetenz? Siegel sind gut, Erfahrungsberichte begeisterter Tagungsgäste sind besser, scheint der Konsens bei der kleinen, aber feinen Session zu sein. Dabei sollte der Bewertungsprozess so nutzerfreundlich und einfach wie möglich gehalten werden.

Thema Veranstaltungsverkauf – Beim BarCamp wurden zahlreiche Tipps ausgetauscht, wie durch eine deutliche Positionierung sowie konsequenten Vertrauensaufbau neue Tagungskunden und mehr MICE-Umsatz generiert werden können. Seid beim nächsten MICE-Camp dabei, um euch in die Diskussion einzubringen!

Telefonmarketing – Telefonmarketing ist in der Tagungshotellerie immer noch „in“. Da können qualifizierte Call-Center professionelle Unterstützung leisten. Über Dos and Don’ts tauschten sich die TeilgeberInnen beim Camp aus.

Ich werde die Tagungs- und Eventbranche bestimmt weiter verfolgen und freue mich schon auf das nächste Event.

P.S.: Das Essen war im Hotel Köpenick auch superlecker. Und wenn eine anspruchsvolle Italienerin das sagt

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