Das nennt man Rosenhochzeit, habe ich mir sagen lassen. Rosen haben wir uns auch hin und wieder geschenkt, aber viel zu selten. In Zukunft sollten wir uns öfter (Fairtrade-)Rosen gönnen, liebes Saccani Translations, um unsere Erfolge zu feiern – ein besonders gelungenes Projekt, ein überdurchschnittlich positives Kundenfeedback.
Rückblick – wie alles begann
Dazu gibt es keine besondere Geschichte. Nach meinem Abschluss im Frühling 2014 und einem Praktikum in Peking (Irgendwann erzähle ich Dir auch diese Geschichte, versprochen!) habe ich mich direkt selbstständig gemacht. Zuerst Erfahrungen in einer Festanstellung zu sammeln, wäre vielleicht vernünftiger gewesen. Aber ich hatte keine Lust darauf. Die Netzwerktreffen mit anderen Selbstständigen, die ich während des Studiums besucht und teils organisiert hatte, hatten mich motiviert, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen.
Eine Zusammenfassung der ersten 5 Jahre findest Du bereits in meinem damaligen Jubiläumsbeitrag.
Hier nochmals die guten alten kulinarischen YouTube-Videos, falls Dich diese am meisten interessieren (und Du Zeit hast!).
Höhen und Tiefen
Wenige Monate nach dem Blogeintrag stand die Welt still: März 2020. Internationale Veranstaltungen wurden abgesagt und die Kunden hatten plötzlich andere Sorgen als die nächste Kampagne auf Italienisch. Ich hatte ebenfalls größere Sorgen als die miese Auftragslage: Italien traf die Pandemie hart und ich hatte Angst, dass Familienmitglieder schwer erkranken könnten. Meine Hochzeit, die für April 2020 geplant war, musste kurzfristig verschoben werden (Horror!).
Auch die geschlossenen Grenzen bereiteten mir schlaflose Nächte. Damals lebte ich mit meinem Verlobten in Belgien, wurde aber auch während der Lockdowns von deutschen Gerichten als Dolmetscherin geladen. Die Ladungen zeigte ich mit zitternden Händen den Polizeibeamten an der Grenze vor. Zum Glück wurde mein Anliegen immer als triftiger Grund für den Grenzübergang akzeptiert.
Irgendwie doch weitermachen
Im Frühling 2021 kam wieder das Licht am Ende des Tunnels. Ich begann, mich mit der neuen Normalität anzufreunden. Ich arbeitete mich in die Dolmetschfunktion verschiedener Video-Conferencing-Plattformen ein, nahm an kostenlosen Demos teil, übte mit Kolleg:innen, beriet die Kundschaft, testete Headsets, machte Notizen und sammelte Rückfragen an Tool-Anbieter.
Das war aber auch die Sternstunde der Dolmetscherhubs: Diese speziellen Studios ermöglichen, eine virtuelle oder hybride Veranstaltung höchst professionell zu dolmetschen. Dabei befindet sich das gesamte Dolmetschteam an ein und demselben Ort, kann Rücksprache halten und bekommt erstklassigen technischen Support, damit wenigstens „dolmetschseitig“ alles reibungslos abläuft. So lernte ich unter anderem die Dolmetscherhubs von PCS Konferenztechnik und das von Inés de Chavarria eingerichtete Dolmetschstudio NRW kennen und schätzen.
Zum Glück gab es in der Coronakrise nicht nur Verlierer. Hersteller von Biolebensmitteln und Naturkosmetikprodukten konnten zum Beispiel vom zunehmenden Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher:innen profitieren. Auch Artikel für Biker und andere Outdoorfans erfreuten sich großer Beliebtheit und wollten in mehreren Sprachen angepriesen werden. Fazit: Krise überstanden.
Und noch eine Krise weiter
Durch den Ukrainekrieg und die steigenden Energiepreise geriet die Auftragslage wieder ins Schwanken. Internationale Firmen gingen auf Sparkurs. Bei den Meetings, die dennoch stattfanden, drehte sich gefühlt alles um den Chipmangel und ich durfte den Begriff „Halbleiter“ in all meinen Arbeitssprachen lernen.
Im Frühling 2022 konnte ich aber auch einen spannenden Meilenstein erreichen: Ich durfte ein Dolmetschteam zusammenstellen und einen Kunden intensiv bei der Planung einer Veranstaltung im Pharmabereich beraten. Das Feedback war äußerst positiv und ich bekam Lust, öfter Kunden strategisch zu beraten und bei Gelegenheit Teams zu organisieren.
(Also ja, Du kannst mich unverbindlich kontaktieren, wenn Du eine große internationale Veranstaltung planst und Dolmetscher:innen für mehrere Sprachen brauchst!).
Hey ChatGPT, wie riecht Vanille-Kaviar?
Zunächst spürte ich den Einzug der KI nicht so wirklich, weil ich damit beschäftigt war, mein erstes Kind zur Welt zu bringen. Doch sobald ich mich als junge Mutter eingelebt hatte und mich im Sommer 2023 wieder nach neuen, aber möglichst „ortsunabhängigen“ Aufträgen sehnte, stellte ich fest, dass Remote-Dolmetschaufträge rückläufig geworden waren und wieder mehr in Präsenz getagt wurde (an sich großartig!). Aber auch, dass die Anfragen für Übersetzungs- und Textprojekte zurückgegangen waren. Ob jetzt ChatGPT und DeepL alles machen? Anderen Kolleg:innen ging es genauso. „Wenigstens liegt es nicht an mir“, dachte ich.
Also musste mein Babysitternetzwerk erweitert werden, damit ich wieder mehr auswärts dolmetschen konnte. Ich überlegte ernsthaft, mich komplett als Heilpraktikerin umzuschulen und meine Obsession für ätherische Öle erreichte mit einer Ausbildung zur Aromatherapeutin den nächsten Level. Wie passend, dass ich seit Herbst 2023 öfters auch für Parfumlabels als Dolmetscherin und Untertitlerin für die Kombination Deutsch-Italienisch-Niederländisch im Einsatz bin.
Düfte zu beschreiben – egal ob mündlich oder schriftlich – macht mir Spaß. Doch am liebsten schnuppere ich am Kopf meiner Tochter Mathilde …
Aufbruchsstimmung
Im Sommer 2024 erlebte die Auftragslage wieder einen großen Schwung. Ein Lastenheft sollte (neu) übersetzt werden, da die DeepL-Übersetzung in Italien mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet hatte. Ein weiterer Kunde wollte langfristig strategisch bei der Kommunikation mit der italienischen Tochtergesellschaft begleitet werden. Ein anderer wurde in einen Rechtsstreit mit einem großen italienischen Konzern verwickelt und beabsichtigte eine diplomatische und rechtssichere Kommunikation mit der Gegenseite.
Eintagsfliegen à la: „Können Sie mir das mal schnell übersetzen?“ gibt es kaum mehr. Denn die Kund:innen, die neben KI auf menschliche Intelligenz setzen, haben auch verstanden, dass erfolgreiche internationale Kommunikation etwas mehr ist, als das Übertragen einzelner Sätze von Sprache A nach Sprache B. Wenn sie mich kontaktieren, beziehen sie mich oft beim großen Ganzen ein.
Ausblick: Wie geht es jetzt weiter?
Das möchte ich gerne Dich fragen. Ja, Du hast richtig gelesen. Ich habe natürlich die eine oder andere Idee, möchte aber gerne (potenzielle) Kund:innen und Partner:innen fragen, wie ich sie unterstützen kann und was sie sich von mir wünschen. Ich möchte Euch alle um Hilfe bitten, meine (und vielleicht unsere gemeinsame?) Zukunft mitzugestalten.
Daher möchte ich Dich zu meiner Jubiläumsfeier einladen. Online, in meinem Zoom-Raum. Jaaaa, offline wäre schöner gewesen, aber mein Netzwerk umfasst 3-4 Länder und Du weißt, wie pragmatisch ich bin und wie sehr mir die Umwelt am Herzen liegt.
Wie kannst Du die Einladung bekommen? Ganz einfach, indem Du Dich hier für meinen Newsletter anmeldest.
Die Mails kommen 4-5 Mal im Jahr und nur, wenn ich wirklich etwas zu sagen habe.
Doch keine Lust auf einen Newsletter aber wohl aufs Feiern und Mitdenken? Sag mir Bescheid und ich leite Dir manuell die betreffende Ausgabe des Newsletters weiter. Die geht in den nächsten Tagen raus. Ich freue mich sehr auf Dich!
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