Ein Gastbeitrag von Lina Gertzmann

Das hast Du bestimmt auch schon erlebt: Dir kommt eine grandiose Idee für neuen Content. Genau dann, wenn Du gerade nicht im Büro bist oder am Schreibtisch sitzt (die berühmten Geistesblitze). Oder Du willst interessante Impulse auf der Branchenmesse kurz festhalten, ein Kundengespräch protokollieren oder dem Team eine kurze Nachricht hinterlassen. 

Ob im Alltag oder auf der Arbeit, wir machen uns ständig Notizen. Zettelchen und Notizblöcke sind da stetige Begleiter. Aber wie wirkt sich das auf die Umwelt aus?

Allein in Deutschland lag der Papierverbrauch pro Person im Jahr 2021 bei rund 230 kg (1). Dabei stammen die Primärfasern aus dem Ausland, was zur Rodung unberührter Wälder in jenen Ländern führt, in denen die Zellstoffherstellung stattfindet. Im Anschluss daran werden sie hierzulande dann zu Papier verarbeitet, das schließlich bei uns auf dem Schreibtisch landet (2).

Generell belegt die Papierindustrie Platz 5, wenn es um den Energieverbrauch in der Industrie geht (3).

Doch wie können wir Schreiben umweltverträglich gestalten?

Das gute, (buchstäblich) alte Recyclingpapier

Recyceltes Papier gibt es heutzutage in vielen Bereichen: bei Hygieneartikeln, im Verlagswesen und im Gastronomiebereich, um nur einige zu nennen (4). Das Symbol des Blauen Engels weist Verbraucher:innen darauf hin, dass das Papier zu 100 % recycelt wurde (4). Dabei werden im Gegensatz zu Kopierpapier aus Frischfasern 78 % Wasser, 68 % Energie und 15 % Kohlenstoffemissionen eingespart (4). Super, Problem gelöst: Wir haben umweltfreundlichere Alternativen en masse, die schon vielerorts Einzug gehalten haben. Nun ja … ganz so einfach ist das dann doch nicht. 

Wie Johannes Zahnen vom WWF in diesem Interview mit dem ZDF angibt, ist Recycling noch nicht in allen Ländern gang und gäbe. Unsere Aufgabe als Schreiberlinge ist also vor allem die Reduzierung der Papierverschwendung (5).

Digital ist das Stichwort

Papier und Stifte sind doch von gestern, denken vielleicht einige. Im Normalfall haben digitale Alternativen geringere Auswirkungen auf die Umwelt als papierbasierte Schriftstücke (6). Das Blatt kann sich allerdings mit Blick auf die Nutzungsweise wenden, weshalb das Umweltbundesamt empfiehlt, bei der Nutzung die Energieeffizienz des Endgeräts zu beachten, den Stromsparmodus einzuschalten und beschädigte Altgeräte ordnungsgemäß zu entsorgen (7). 

Vielleicht gehörst Du auch zu denjenigen, die allgemein lieber mit der Hand schreiben. Du liebst es, Ideen schnell notieren zu können, und traust dem Akku Deines Handys nicht, der leider immer genau dann leer ist, wenn man ihn braucht. Schreiben auf Papier unterstützt außerdem die Kreativität und das Gedächtnis. Der Psychologe Stanislas Dehaene vom Pariser Collège de France erklärt z. B., dass es uns leichter fällt, Handgeschriebenes zu erinnern, da unser Gehirn sich die Schreibbewegung eines Wortes einprägt (8).

Analoges Schreiben und trotzdem nachhaltig?

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Quelle: zur Verfügung gestellt von Bambook B.V.

Nichts leichter als das!, dachte sich Bambook, ein niederländisches Start-up. Die vier Gründer Brent, Marco, Richard und Ward besuchten bei der Gründung 2014 noch die Schule. Beim täglichen Notizen machen und Ideen sammeln war ihnen dann die immense Papierverschwendung aufgefallen. Der wollten sie entgegenwirken – mit einem wiederverwendbaren Notizbuch. Mittlerweile gibt es eine Reihe an Produkten mit verschiedenen Lineaturen, Farbkombinationen und sogar personalisierte Blöcke mit Logo, vor allem für B2B-Kunden. 

Die Herangehensweise bleibt bei allen Schreibheften dieselbe: mit dem Bambook-Marker vollschreiben, wegwischen und erneut verwenden.

Wer möchte, kann seine Notizen vor dem Abwischen auch mit der smarten Bambook-App digitalisieren. Wenn Du auch ein Fan von analogem Schreiben bist, ändert sich also für Dich erst einmal gar nichts … außer vielleicht die Ökobilanz Deines Papierverbrauchs.

Bambook aus Sicht der SDGs

Durch die Produktion umweltverträglicher Schreibalternativen erfüllt das Unternehmen ein paar der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030.

Bambook hat es sich dabei zum Ziel gemacht, dem Planeten etwas zurückzugeben: mit einem Aufforstungsprojekt in Kooperation mit Eden Projects. Im firmeneigenen Pflanzgebiet in Madagaskar wird für jeden verkauften Artikel ein Baum gepflanzt. Dadurch trägt Bambook zur Erreichung von Ziel 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum) bei. Einheimische kümmern sich um die Pflanzen und finanzieren sich somit ihren Lebensunterhalt. Durch die Bepflanzung mit unterschiedlichen Arten werden außerdem Monokulturen vermieden und Lebensräume für die heimische Tierwelt geschaffen (9).

Ziel 10 (Weniger Ungleichheiten) unterstützt Bambook durch die Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen, die vom Arbeitsplatz ferngehalten wurden, in der Bambook-Werkstatt in den Niederlanden (10). Die nachhaltige Produktion, die Schaffung von Habitaten für Flora und Fauna in Madagaskar sowie die Bekämpfung der Rohstoffverschwendung decken auch Ziel 12, 13 und 15 ab.

nachhaltige Papieralternativen
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Quelle: zur Verfügung gestellt von Bambook B.V.

Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht?

Die Papierindustrie stellt eine erhebliche Umweltsünde dar, doch wie immer macht auch in diesem Fall die Dosis das Gift. Auf kleine Umstellungen kommt es an. Recyclingpapier statt Frischfaserpapier ist da schon mal ein guter Anfang. Wenn Du Einwegpapier ganz aus Deinem Leben verbannen möchtest, weil man nie weiß, ob es auch wirklich recycelt wird, hast Du verschiedene Möglichkeiten. Da wäre die Nutzung digitaler Schreibtools, wobei einige Regeln in Sachen Energieeinsparung und Ressourcenmanagement zu beachten sind. Auch die Art, wie Du Altgeräte entsorgst, ist dabei nicht unerheblich. Wer stattdessen analoges Schreiben heiß und innig liebt, kann auf umweltbewusste Alternativen wie die Produkte von Bambook zurückgreifen und guten Gewissens weiterschreiben.

Über die Autorin

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Lina Gertzmann ist selbstständige Unternehmerin und studierte Philologin für Englisch und Romanische Sprachen.

Seit dem Abschluss ihres Bachelorstudiums an der Ruhr Universität Bochum im Jahr 2021 unterstützt die gebürtige Niederrheinerin Unternehmen bei der Geschäftsentwicklung auf dem deutschen Markt, wobei sie für ihre Kunden sowohl B2B- als auch B2C-Kommunikation aus dem Englischen, Italienischen und Spanischen ins Deutsche übersetzt.


Quellenangaben:

1) https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/ressourcenschonung/papier/30377.html

2) https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/ressourcenschonung/papier/30384.html

3) https://www.umweltbundesamt.de/papier-druckerzeugnisse#vorteile-von-recyclingpapieren

4) https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit/konsum-und-produkte/produktbereiche/recyclingpapier

5) https://www.zdf.de/dokumentation/dokumentation-sonstige/planet-e-die-alltaegliche-papier-verschwendung-beitrag-interview-johannes-zahnen-wwf-frage-6-100.html

6) https://www.greenpeace.ch/de/hintergrund/44410/online-vs-papier-zahlen-und-fakten/

7) https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/elektrogeraete/computer-pc-laptop#gewusst-wie

8) https://www.wuppertaler-rundschau.de/lokales/diese-vorteile-bieten-analoge-notizen_aid-57778077#:~:text=Erinnert%20man%20sich%20an%20Informationen,verfasste%20Inhalte%20besser%20erinnern%20kann

9) https://www.bambook.org/de/aufforstungsprojekt

10) https://www.bambook.org/de/people

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