Auch dieses Jahr habe ich meinen Sommer mit einer Woche in Italien ausklingen lassen: um Zeit mit Freunden und mit meiner Familie zu verbringen, Videos wie dieses hier zu drehen – und um die SANA 2017 zu besuchen, die italienische Messe für Bio- und Naturprodukte in Bologna. Schon seit einigen Jahren verfolge ich aufmerksam, wie sich dieser Bereich entwickelt, der mittlerweile endgültig sein Nischendasein hinter sich gelassen hat. Dass Bio- und Naturprodukte auf dem globalen Markt immer weiter Fuß fassen, zeigt sich auch daran, dass der durchschnittliche Verbraucher mehr auf Umweltschutz und soziale Themen sowie Gesundheit und Tierschutz achtet.

Mein Besuch der SANA 2017 diente dabei nicht nur dazu, mich über die neuesten Trends zum Thema natürliche Ernährung,  Natur- und Bio-Kosmetik sowie Superfoods zu informieren, sondern auch um Material zu sammeln, mit dem ich mein Fachwissen vertiefen und meinen Fachwortschatz erweitern kann. Und natürlich war ich auch auf der Messe, um Branchenakteure zu treffen und mit ihnen darüber zu reden, wie ich ihnen dabei helfen kann, sich mit qualitativ hochwertigen Übersetzungen besser international in Szene zu setzen.

sana 2017
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Ich beginne meinen Besuch in Halle 25, wo sich die italienische Vertriebsgenossenschaft EcorNaturasì sich und die von ihr vertriebenen Marken dem Messepublikum präsentiert. Mit ihrem engmaschigen Vertriebsnetz ist die Genossenschaft in ganz Italien mit Geschäften vertreten, in denen unter anderem auch bekannte deutsche Bio-Lebensmittelmarken wie Barnhouse, Bauckhof, Ecofinia (Vivani) und Flores Farm sowie Non-Food-Marken wie Sonett und die großen deutschen Naturkosmetikmarken Weleda, Hauschka, Lavera und Benecos angeboten werden.

Einige dieser Unternehmen sind bereits meine Kunden, für die ich das Vergnügen und die Ehre habe, ihre Texte nicht nur für den italienischen Markt zu adaptieren, sondern auch – dank der Unterstützung von einigen Kolleginnen – in andere Sprachen zu übertragen. Und wie immer, wenn ich mit ihnen rede, erschließen sich mir auch dieses Mal neue Welten. So entdecke ich zum Beispiel, dass die Makrobiotik in Deutschland weniger bekannt ist als in Italien und dass makrobiotische Produkte daher unter dem Schlagwort „Asiatische Küche“ vermarktet werden sollten. Dass Palmöl a priori zu verurteilen, doch ein wenig scheinheilig ist, wenn man bedenkt, dass die Ölabfälle Kraftstoffen beigemischt werden. Und dass sich die Effizienz der Vertriebskanäle für Bio-Produkte je nach Land stark unterscheidet.

Ich erfahre, dass einige der Unternehmen, die ich auf der Messe treffe, nicht sehr zufrieden sind, wenn es um Übersetzungsdienstleistungen geht – vor allem wenn sie mit Übersetzungsagenturen arbeiten, die einen direkten Kontakt mit den Übersetzern und damit einen konstruktiven Dialog oftmals unmöglich machen. Es würde mich natürlich sehr freuen, auch diese Unternehmen in Zukunft mit meinem Service zu unterstützen.

In der Zwischenzeit erreicht mich auf meinem Smartphone die Nachricht, dass der Hersteller von Bio-Kräutertees Pukka vom Nahrungsmittelkoloss Unilever übernommen wurde – eine weitere Bestätigung dafür, dass Bio für den internationalen Markt verstärkt eine strategische Bedeutung einnimmt.

Nach ein paar Päuschen, in denen ich an verschiedenen Ständen kulinarischen Versuchungen aus Bio-Produkten und veganen oder „Free from“-Gerichten nachgebe, komme ich rechtzeitig am Kongresszentrum an, um der Pressekonferenz zur Frage „Mit welcher Verordnung kann das Wachstum des europäischen Bio-Markts gefördert werden“ teilzunehmen. Die vorgestellten Daten sind sehr ermutigend, denn sie zeigen, dass Bio ein Wirtschaftszweig ist, der gegen den allgemeinen Trend auch in Krisenzeiten weiter wächst. Einen besonderen Eindruck hinterlassen bei mir die Worte des Vorsitzenden des italienischen Bio-Verbands FederBio, Paolo Carnemolla:

[ctt template=“4″ link=“3nO2q“ via=“yes“ ]„Bio ist nicht mehr einfach nur in Opposition zu konventionellen Produkten zu verstehen, sondern ist mittlerweile ein Zugpferd für die Wirtschaft“. [/ctt]

 

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Enttäuschend ist jedoch nach Meinung der Branchenakteure die Gesetzesvorlage der europäischen Institutionen, mit der die biologische Landwirtschaft reformiert werden soll. Der Gesetzestext scheint sich zu sehr auf Lebensmittelbetrug zu konzentrieren, der zwar selten auftritt, jedoch eine Bedrohung für die Glaubwürdigkeit der gesamten Branche darstellt. Zudem besteht die Gefahr, dass durch das Gesetz lediglich das fertig verarbeitete Produkt zertifiziert wird, wobei unter den Tisch fallen würde, dass „Bio“ ein Prozess ist, der den gesamten Produktionsweg einbezieht. So sind in der Vorlage beispielsweise keine ausreichenden Kontrollen der verarbeitenden Bio-Unternehmen hinsichtlich der Senkung des Wasserverbrauchs vorgesehen.

Die Sprecher der Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen, IFOAM, sprechen von einer „verpassten Gelegenheit“ und von einer „Möglichkeit der Verbesserung“, sind sich aber darüber einig, dass das, was bisher bei den Verhandlungen erreicht wurde, genutzt werden sollte, um eine bessere Gesetzesvorlage zu erarbeiten, sofern die erste nicht verabschiedet werden sollte.

In der Mittagspause treffe ich Sabrina Schatz, eine Naturkosmetik-Bloggerin mit einem Hochschulabschluss in Kommunikationswissenschaften, die perfekt italienisch spricht. Sie ist auf der Suche nach italienischen Unternehmen, die ihre Präsenz in Deutschland verstärken möchten und/oder ihre Kommunikation in deutscher Sprache – auch in den sozialen Medien – verbessern möchten, um sich bei ihnen zu bewerben. Liebe Leser, wenn ihr Unternehmen in Italien kennt, die eine Mitarbeiterin wie Sabrina gut einsetzen können, dann sagt mir Bescheid. Denn Sabrina hat wirklich tolle Kompetenzen zu bieten!

Ich setze meinen Besuch der SANA 2017 mit einem Rundgang durch Halle 22 fort, in dem die Aussteller aus dem Bereich Natur- und Bio-Kosmetik ihre Stände aufgeschlagen haben, und streife noch durch die anderen Hallen, bis mein Messebesuch in der Halle „SANA Neuheiten“ seinen Abschluss findet.

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Dass ich eine regelmäßige Besucherin von Bio-Fachmessen bin, ist euch sicher nicht entgangen. Besucht mich also auf meinem Blog und bleibt auf dem Laufenden, wenn ihr wissen wollt, auf welcher Messe ihr mich demnächst treffen könnt.

Seid ihr auch im Bio-Bereich tätig oder einfach nur an Bio interessiert? Dann schreibt mir im Kommentarbereich, ich freue mich, mit euch über dieses Thema zu diskutieren!

 

 

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