Ein Gastbeitrag von Monika Szecowka
Als Übersetzerin gehörte es jahrelang zu meiner Arbeit, fremde Texte in eine für meine Klient*innen verständliche Sprache zu übersetzen. In den letzten Jahren habe ich durch diverse Ausbildungen (Ernährungstherapie gemäß der Fünf-Elemente-Lehre, Jin Shin Jyutsu, Ström-Praktikerin sowie Yoga-Therapie) eine weitere Sprache (wieder)erlernt; und zwar die Sprache unseres Körpers und unserer Seele. Und diese übersetze ich nun für meine Klient*innen.
Wir sind ALLE von Geburt aus zweisprachig
Die eine Sprache, die wir sprechen, ist die, die wir durch die Kommunikation mit der Außenwelt erlernen. Die andere Sprache ist die Sprache, in der unser Körper und unsere Seele mit uns kommunizieren – die Sprache unserer inneren Stimme. Leider kommt es oft, dass wir im Laufe des Lebens (oft schon in sehr frühen Jahren) diese zweite Sprache verlernen. Wir benutzen sie nicht oder dürfen sie vielleicht nicht benutzen, weil uns eingetrichtert wird, was wir zu fühlen haben, wie wir uns zu verhalten haben, was wir machen sollen: Jungs weinen nicht, Mädchen sind brav und schreien nicht, Rohkost ist die gesündeste Ernährungsform und kalte Hände und Füße oder unter PMS zu leiden ist halt bei vielen Frauen „normal“ ).
Rückbesinnung dank Fünf-Elemente-Lehre
Das Gute ist: Wir können die Sprache unserer inneren Stimme wiedererlernen. Am Anfang braucht man vielleicht Hilfe, jemanden, der diese innere Stimme übersetzen kann. Und da komme ich ins Spiel. Ich bediene mich dabei der Fünf-Elemente-Lehre, um die Körpersprache meiner Klient*innen zu deuten und zu verstehen. Durch achtsame Ernährungstherapie, unterstützt nach Wunsch mit Jin Shin Jyutsu und Yoga-Elementen, lernen meine Klient*innen die Sprache ihres Körpers selbst besser zu verstehen und wiederaufzubauen. Sie werden angeleitet auf dem Weg hin zu einer friedvollen, verständnisvollen Kommunikation mit ihrem Körper, dem wichtigsten Gesprächspartner schlechthin, der sie ihr ganzes Leben begleitet.
Warum habe ich mich angesichts der großen Auswahl an therapeutischen Techniken (von denen es, nebenbei bemerkt, deutlich mehr gibt als Sprachen auf dieser Welt) ausgerechnet für die Ernährungstherapie nach der Fünf-Elemente-Lehre entschieden? Ganz einfach: weil diese die Einzigartigkeit und Individualität des Menschen stets im Fokus behält.
Eine Diät vergeht, der Ernährungsstil bleibt
Frei nach Coco Chanel und ihrer berühmten Aussage „Mode vergeht, Stil bleibt“ lässt sich der Sinn dieses Statements auf die Fünf-Elemente-Ernährung übertragen. Eine Ernährung nach den fünf Elementen ist keine Diät, es ist ein vielseitiger, geschmacksvoller Ernährungsstil. Er begleitet uns das ganze Leben und passt sich dabei unseren individuellen, sich in unterschiedlichen Lebensphasen ändernden Bedürfnissen an. Er soll uns dabei nähren, stärken, gut schmecken und in unserer aktuellen Lebenssituation (privat und beruflich) umsetzbar sein, sprich: genug Bewegungsfreiheit bieten, um bei der Modesprache zu bleiben.
In der heutigen Zeit, wo jeden Tag ein neues Kochbuch erscheint und ein neuer Ernährungstrend als der gesündeste gehypt wird, fühlt man sich schnell verunsichert. Was darf man noch essen und was nicht? Du hast vielleicht schon zig Diäten ausprobiert, sei es vegan, Intervallfasten, glutenfrei, low carb etc., um abzunehmen, um deine Leistung zu steigern, oder das eine oder andere Wehwehchen (z.B. Verdauungsbeschwerden, überschüssige Pfunde, Hautprobleme, Müdigkeit, Schlafstörungen) loszuwerden. Keiner von den Diättrends hat sich aber als nachhaltig erwiesen, vielleicht auch nicht die versprochene Besserung mit sich gebracht, obwohl sie bei deinem Partner, deiner Freundin, der Mama, Bekannten sogar ganz gut „funktionierte“.
Warum es so ist, lässt sich anhand der Fünf-Elemente-Lehre sehr gut erklären. Wir sind verschieden, haben andere Konstitutionen und Bedürfnisse und genau diese sollen bei der Wahl der Speisen, die wir zu uns nehmen, berücksichtigt werden. In einer Ernährungsberatung nach den fünf Elementen lernst du dich und deinen Körper besser kennen. Du erfährst, welches Essen dir wirklich gut „steht“ und dir mehr Wohlbefinden in deiner eigenen Haut, Kraft und Vitalität verleiht. Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Wer auch immer der Vater der Krankheit ist, die Mutter ist immer deine Ernährung“. Jede Mahlzeit am Tag ist eine Chance mit einer gesunden, auf unsere individuellen Bedürfnisse angepassten und genussvollen Ernährung uns selbst und unseren Liebsten was Gutes zu tun. Wir sind schließlich das, was wir essen.
Fünf-Elemente-Lehre –Die Grundprinzipien
Laut der Fünf-Elemente-Lehre ist der Mensch ein Abbild des Universums, d.h. er ist den gleichen Einflüssen und dem steten Wandel ausgesetzt, die in der uns umgebenden Welt vorkommen. Deswegen werden in der Sprache der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) viele meteorologische Begriffe verwendet wie Kälte, Hitze, Nässe, Trockenheit.
Die TCM basiert außerdem auf dem taoistischen Prinzip vom Gegenspiel von Yin und Yang – zwei entgegensetzten Kräften, die miteinander im Einklang stehen. Der erwähnte stetige Wandel wird als Kreis der fünf Elemente oder fünf Wandlungsphasen dargestellt mit den Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Winter. Jeder Wandlungsphase wird u.a. eine bestimmte Jahreszeit, ein Klima, ein Organpaar, eine Emotion, eine Geschmacksrichtung sowie eine Farbe zugeordnet.
Jeder Mensch trägt auch alle fünf Elemente in sich, nur in einer sehr individuellen, unterschiedlichen Ausprägung, die dann seine Konstitution bestimmt. Während einer Ernährungsberatung nach den fünf Elementen wird deswegen ein individuelles Fünf-Elemente-Profil erstellt und anhand dessen ein angepasster Ernährungsplan verfasst. Dabei werden keine Kalorien gezählt. Das, was zählt, ist die thermische Wirkung und energetische Wirkrichtung von Nahrungsmitteln.
Es gibt laut TCM nichts generell Schlechtes oder generell Gutes, was für den einen gut ist, ist für den anderen weniger gut und umgekehrt. Eine Ernährungstherapie nach den fünf Elementen zielt auch, im Gegensatz zu den westlichen Diättrends, nicht auf sofortige Selbstoptimierung und Leistungssteigerung ab. Es geht vielmehr um Selbsterforschung und Selbsterkenntnis. Die Lebensaufgabe eines Menschen besteht (schließlich) darin, der Mensch zu werden, der man ist (nach Gandhi). Und um diese Aufgabe zu meistern, ist die Fünf-Elemente-Lehre sehr hilfreich.
Klein anfangen
Mein Grundansatz bei der Ernährungsumstellung ist die Devise „small is beautiful und powerful“. Oft reichen nur kleine Änderungen, die aber was Großes bewirken können. Denn es ist meistens viel effektiver, nur eine einzige Sache umzusetzen, einen kleinen, aber dafür konsequenten Schritt in die neue Richtung zu machen, anstatt vor lauter Ehrgeiz an zu hoch gesteckten Zielen dann direkt am Anfang aus Überforderung, Zeitmangel oder mangelnder Willenskraft zu scheitern. Die meisten von uns sind nämlich Wissensgiganten, dafür aber Umsetzungsdilettanten. Wir nehmen uns zu viel vor und wollen überhastet unsere Ziele erreichen, was oft zum Scheitern führt. Die Ernährungstherapie ist ein Prozess. Gut Ding will schließlich Weile haben.
Neugierig geworden?
Mehr über meine Arbeit und mein ganzheitliches Konzept dailyroutines – Ernährungstherapie nach den Fünf Elementen, Yin Shin Jyutsu und Yogatherapie kannst du auf meiner Internetseite erfahren www.daily-routines.de
Und am 17.01 starte ich zusammen mit meiner Kollegin Ruth Deckers (www.ruthdeckers.de ) eine New Year´s Challenge warm&sweet me – Schenk dir im neuen Jahr viel Wärme und Süße! Schluss mit ständigem Frieren, kalten Händen und Füßen, benebeltem Kopf und Heißhunger auf Zucker. Mehr Details unter: https://daily-routines.de/termine.
Zur Autorin
Monika Szecowka hat zuerst ein Magister-Studium der Internationalen Beziehungen an der Universität Breslau /Polen und ein Magister-Studium der Politikwissenschaft / Kommunikations- und Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig abgeschlossen.
Sie ist außerdem staatlich geprüfte und beeidigte Übersetzerin für Polnisch, IHK-zertifizierte Fachfrau für Bio-Gourmet-Ernährung, Ernährungsberaterin nach Fünf-Elemente-Lehre, Ström-Praktikerin und Yogalehrerin.
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