Liebe Freundinnen und Freunde,

welche Beziehung habt Ihr zum Meer? Ich bin in der Poebene aufgewachsen, bis zur nächsten Küste waren es 200 lange Kilometer..

Ab Mai zählte ich immer schon die Tage, die noch fehlten, bis ich endlich in die heiß ersehnten Ferien am Meer fahren und meine Zehen in die Wellen stecken konnte. Wir fuhren dabei gerne an die Strände in den Marken, an die Küsten der Toskana oder nach Süditalien. Und manchmal sogar alle zusammen – mit Eltern, Verwandten und Freunden der Familie – ins Ausland!

Wenn ich dann nach mehrstündiger Autofahrt meine Eltern ausrufen hörte Schau! Das Meer!, dann machte mein Herz einen Sprung und ich zog meine Nase aus meinem Buch, um einen Blick auf diesen herrlich blauen Streifen am Horizont zu erhaschen. Gleich noch am selben Abend oder am nächsten Morgen im Meer zu schwimmen, hatte schon fast etwas Erlösendes für mich.

Von einigen, die mir auf meinem Blog folgen, weiß ich, dass sie echte Wasserratten sind und mit Leidenschaft segeln, surfen oder tauchen.

Die Dekade der Ozeane

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Unabhängig davon, welche Beziehung wir selbst zum Meer haben, dürfen wir nicht vergessen, dass die Ozeane für unser Leben auf diesem Planeten eine wirklich elementare Rolle spielen und uns mehr bieten als Freizeit, Spaß und Erholung. Denn sie versorgen uns nicht nur mit Nahrung, sondern produzieren auch die Luft, die wir atmen.

Ja, richtig gelesen: Die Weltmeere absorbieren doppelt so viel Kohlendioxid und produzieren doppelt so viel Sauerstoff wie die Wälder auf der Erde!

Aus diesem Grund wird am 8. Juni weltweit der Tag der Ozeane begangen.

Tatsächlich wurde dem Meer nicht bloß ein Tag, sondern gleich ein ganzes Jahrzehnt gewidmet: 2017 erklärten die Vereinten Nationen den Zeitraum von 2021 bis 2030 zur „Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung“.

Ziel dieser Initiative ist es, nicht nur die Regierungen und die Wissenschaftsgemeinschaft, sondern auch die Unternehmen sowie die Zivilgesellschaft auf der ganzen Welt aufzufordern, ihren Beitrag dafür zu leisten, dass die Weltmeere sauberer, sicherer, nachhaltiger und – gestattet mir hier das Wortspiel – transparenter (hinsichtlich des Zugangs zu den Daten) werden.

Übersetzen für das Klima: Ein Bootcamp für Dolmetscher

Wie in meinem letzten Artikel über Verpackungen bereits erwähnt, haben meine Übersetzungsprojekte inzwischen fast immer einen Bezug zu Klima, Umwelt und den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN, zu denen auch die Gesundheit der Meere gehört.

Deshalb habe ich mich mit Begeisterung für die Sommerausgabe der Palestra per interpreti zum Thema angemeldet. Ziel dieses veritablen online Trainingslagers für alle, die im Bereich Nachhaltigkeit dolmetschen: die Kenntnisse der in Umweltfragen zu vertiefen und das Simultan- und Konsekutivdolmetschen der Vorträgen von Fachleuten auf diesem Gebiet praktisch zu üben.

Den Inhalten des Moduls zu Überschwemmungen und Hochwasser werde ich mich zu einem späteren Zeitpunkt widmen, wenn der Schock über die Katastrophe abgeklungen ist, die vor zwei Wochen über die Menschen, die ganz in meiner Nähe leben, hereingebrochen ist.

Heute nehme ich die gerade begonnene Ozeandekade und die Sommerferien – in denen viele sicher ans Meer fahren – zum Anlass und beschäftige mich mit den Weltmeeren.

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Wie steht es um unsere Ozeane?

Diese Frage haben im Dolmetscher-Bootcamp zwei Fachleute sehr anschaulich beantwortet. Sie gaben uns dabei einen Überblick über die größten Herausforderungen, denen sich die Menschheit im Umgang mit den Ozeanen gegenübersieht, die ich hier kurz zusammenfasse und durch eigenes Wissen ergänze.

1. Korallenbleiche

In ihrem faszinierenden Vortrag erklärte die Meeresbiologin Elisa Colasanto, dass Korallen in Symbiose mit Algen leben, den so genannten Zooxanthellen. Wirt und Symbiont helfen sich dabei gegenseitig, lebenswichtige Funktionen aufrechtzuerhalten. Außerdem sorgen die Zooxanthellen für die charakteristische rote Farbe der Korallen.

Steigende Temperaturen und der daraus resultierende Wärmestress zwingen die Koralle, die für ihr Überleben notwendigen Algen auszustoßen, was zu ihrem Absterben führt. Dieses Phänomen hat schwerwiegende Folgen für die marinen Ökosysteme, aber auch für den Tourismus und den Lebensunterhalt der Küstengemeinden und muss daher genau im Auge behalten werden.

Mit der Erlaubnis von Claudia Carbonara, meiner sehr geschätzten Kollegin und der Initiatorin und Organisatorin des Dolmetscher-Bootcamps, teile ich diese Rede von Elisa mit euch, anhand der wir einen Dolmetscheinsatz zum Thema Korallenbleiche geübt haben:

2. Ausbeutung der Fischbestände

Die durch die Korallenbleiche bedingten Probleme werden noch durch die unkontrollierte Ausbeutung der Fischbestände verschärft, die durch die hohe Nachfrage nach Fisch und die schlechte Bewirtschaftung der Fanggründe verursacht wird.

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Als mündige Verbraucherinnen und Verbraucher können wir hier aber auch etwas bewirken und beispielsweise Fisch wählen, der gerade Saison hat und aus der Region stammt.

Mein Tipp: Holt euch den WWF-Fischratgeber (online, als App oder zum Ausdrucken) und schaut erst nach, welcher Fisch gerade Saison hat, bevor ihr zum Fischhändler geht.

Natürlich ist Fisch, der gerade Saison hat, auch viel leckerer und billiger!

3. Makroplastik …

Von den Problemen, die die Verschmutzung der Meere durch Plastik verursacht, berichtete uns die Biologin Fabiana Mele. Plastik, das in die Ozeane gelangt, stellt für rund 700 marine Arten weltweit eine ernsthafte Bedrohung dar.

Bei der Plastikverschmutzung muss man zwischen Makro- und Mikroplastik unterscheiden: Unter Makroplastik fällt der gesamte Plastikmüll, der in die Ozeane gelangt, einschließlich der Netze und Fanggeräte. Die Folgen davon sind nicht nur schwerwiegend oder gar tödlich für Fische, Krebstiere und Schildkröten (die den Müll verschlucken und sich darin verfangen).

Der Plastikabfall droht außerdem, die Korallenwände zu ersticken, die ohnehin schon durch die steigenden Temperaturen bedroht sind.

4. …und Mikroplastik (die noch heimtückischer ist)

Dabei handelt es sich einerseits um Mikroperlen, die in Peelings, Zahnpasten usw. enthalten sind, andererseits aber auch um winzigste Kunststoffteilchen, die entstehen, wenn der Plastikmüll langsam zerfällt.

Diese Mikroplastik gelangt ins Meer und wird dort von wild lebenden Meerestieren aufgenommen, was zu Störungen des Gleichgewichts führt, deren Ausmaß noch unklar ist. Schlussendlich gelangen die winzigen Kunststoffteilchen so auch in unsere Nahrungskette.

Wenn ihr wissen wollt, wo diese Müllpartikel zu finden ist und wie man ihre Verbreitung eindämmen kann, empfehle ich euch, meinen Beitrag über Mikroplastik zu lesen.

Mikroplastik
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5. Verlust der biologischen Vielfalt

Fabiana sprach mit uns auch über einige der Hunderte von Meeresarten, die mehr oder weniger stark vom Aussterben bedroht sind. Dabei handelt es sich meist um Wale (Delfine, Pottwale, Zwergwale usw.) und andere große Säugetiere. Sie spielen eine entscheidende Rolle, da sie nicht nur die Menge des Planktons regulieren, sondern auch die Fähigkeit haben, Kohlendioxid zu absorbieren.

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Aber was können wir dagegen tun?

Nein, das ist keine rhetorische Frage!

Denn ich bin fest davon überzeugt, dass wir alle zusammen das Zünglein an der Waage sind.

Jeden Tag treffen wir Entscheidungen, ob zu Hause, im Supermarkt oder an der Wahlurne. Und es sind unsere Entscheidungen, die am Ende zählen – jede einzelne!

Für mich persönlich habe ich die Entscheidung getroffen, wirklich bewusst zu konsumieren.

Aber da geht noch mehr.

Deswegen unterstütze ich als Übersetzerin Unternehmen, die sich für Nachhaltigkeit entschieden haben, und helfe ihnen dabei, effektiv mit potenziellen Geschäftspartnern und ihren Käuferinnen und Käufern zu kommunizieren.

Und damit ich darin immer besser werden, gehe ich trainieren … zum Beispiel im Dolmetscher-Bootcamp von Claudia Carbonara.

Braucht euer Unternehmen Unterstützung, um im Ausland durchzustarten? – Bucht gerne gleich eure kostenfreie Erstberatung per E-Mail!

Bilderquelle: Unsplash

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