Heute möchte ich euch von einer Besonderheit erzählen, die wir Italiener mit den anderen Ländern Südeuropas teilen und die nun zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Wenn ihr jetzt an Kulturstädte, Denkmäler, faszinierende Landschaften, Kunst und Kultur, Autos und schöne Frauen denkt … dann liegt ihr falsch! Das kulturelle Erbe, das ich im Sinn habe, ist immateriell und doch können wir es anfassen – bei jedem Einkauf und bei jedem Essen mit Freunden oder jedes Mal, wenn wir am Herd stehen und für unsere Lieben kochen. Denn heute ist die Mittelmeerdiät mein Thema. Bitte was? Eine Ernährungsweise soll Weltkulturerbe sein? Korrekt! Und die UNESCO begründet das mit diesen Worten: „Die Mittelmeerdiät stellt eine Gesamtheit an Kenntnissen, Ritualen und Traditionen dar, die den Bogen spannen vom Land bis auf den Tisch; sie umfasst dabei Anbau, Ernte, Fischerei, Haltbarmachung, Verarbeitung, Zubereitung und insbesondere den Verzehr der Mahlzeiten […]. Diese Ernährungsweise betont durch das gemeinsame Essen und das gemeinschaftliche Erleben die soziale Interaktion.“ Und wenn es eines gibt, worauf ich als Italienerin stolz bin, dann ist es unsere Esskultur. Seit ich im Ausland lebe, merke ich, wie viel weniger Wert in anderen Ländern auf diesen Aspekt gelegt wird. Das hat mir geholfen, meine Identität als Italienerin zu finden und mein Heimatland noch mehr zu schätzen – trotz aller Kritik an Italien.  
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Aber was versteht man nun unter der Mittelmeerdiät? Dann wollen wir mal einige Mythen zur mediterranen Esskultur näher beleuchten…
 

Mittelmeerdiät
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Der Begriff stammt aus den 50er Jahren und wurde von dem amerikanischen Ernährungswissenschaftler Ancel Keys zum ersten Mal verwendet. Dieser stellte in seinen Studien fest, dass zwischen der Langlebigkeit der Menschen in einigen Ländern und einer Ernährungsweise, in der auf gesättigte Fette weitgehend verzichtet wird, ein Zusammenhang besteht. Dabei gilt dies nicht nur für die Länder am Mittelmeer: In anderen Gegenden der Welt, in denen zwar andere klimatische und soziale Bedingungen herrschen, konnte die gleiche Korrelation beobachtet werden, wenn sich die Menschen dort ballaststoffreich, mit viel Fisch und wenig Fleisch ernährten.

  Die Mittelmeerdiät ist somit eine Ernährungsweise, die jedes Land mit den dort zur Verfügung stehenden Lebensmitteln umsetzen kann. Die Schale mit Vollkornreis und Chinakohl, Knoblauch und scharfem Chili, die mir meine Gastmutter in China 2014 gerne servierte, ist also ernährungswissenschaftlich gesehen genauso gesund wie ein Teller Nudeln mit Tomatensauce und Basilikum.
Ernährungspyramide
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Die Ernährungspyramide

Neben dem Mythos, dass diese Ernährungsweise nur in den Ländern rund um das Mittelmeer beheimatet ist, möchte ich hier eine weitere irrige Annahme richtig stellen – nämlich dass die mediterrane Ernährung kalorienreich ist. Im Gegenteil, denn die Grundlage dieser Ernährungsweise ist eine Lebensmittelpyramide, an deren Basis Gemüse und pflanzliche Lebensmittel aller Art sowie Vollkorngetreide stehen, die reich an Ballaststoffen sind. Fleisch und andere tierische Produkte nehmen hingegen einen geringeren Stellenwert ein. Dabei verzichtet die Mittelmeerdiät generell auf stark verarbeitete Lebensmittel und raffinierten Zucker. Der dritte Mythos, den ich hier widerlegen möchte, betrifft die Annahme, dass die Mittelmeerdiät nicht für Menschen geeignet ist, die unter Glutenintoleranz leiden, denn in Supermärkten und Reformhäusern findet man mittlerweile regaleweise glutenfreie Produkte. Jedoch ist dabei zu bedenken, dass die Qualität dieser Produkte zwar gut ist, sie aber dennoch nicht vollständig mit den „normalen“ Produkten zu vergleichen sind, da statt Gluten gerne Fette als Ersatz zum Einsatz kommen. Daher sollten alle, die nicht unter Zöliakie leiden, Produkte ohne Gluten lieber meiden.  
3 Gründe, die für die Mittelmeerdiät sprechen:
Der beste Moment, um mit der Mittelmeerdiät anzufangen, ist der Sommer. Die 3 besten Gründe, um die eigene Ernährung auf mediterrane Kost umzustellen, sind:
  • Mediterranes Essen ist gesund. Eine fettarme Diät, die mit wenig tierischem Eiweiß auskommt, hilft dabei, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Der Beweis dafür ist die Langlebigkeit der Bevölkerung, die sich mediterran ernährt.
  • Mediterranes Essen ist gut für die Umwelt. Die Rinderzucht ist für 33 % der CO2-Emissionen verantwortlich – im Vergleich dazu beträgt der Anteil, der durch Verkehr verursacht wird, 10 %. Mehr muss dazu nicht gesagt werden.
  • Mediterranes Essen ist gut für den Geldbeutel: Bei gleicher Qualität, die man erhält, wenn man beispielsweise Bio-Produkte kauft, bzw. im gleichen Preissegment kostet die Zubereitung eines Tellers Reis mit Gemüse weniger als ein Fleischgericht.
Eines muss jedoch klar gestellt werden: Die Lebensmittelpyramide ist zwar ein guter Leitfaden für das Verhältnis, in dem die einzelnen Lebensmittelkategorien bei der Ernährung verwendet werden sollten, aber gesund zu Essen bedeutet auch, die Portionsgrößen im Blick zu behalten. Ernährungsexperten empfehlen beispielsweise maximal 80 Gramm Pasta pro Person, wenn möglich aus Vollkorngetreide. Ein zuverlässiger Helfer, um beim Kochen die Menge der Zutaten zu kontrollieren, ist eine Küchenwaage wie diese:  
mediterrane Diät
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  Meine Lieblingsrezepte aus der Mittelmeerdiät, die auf der mediterranen Lebensmittelpyramide basieren, stelle ich euch demnächst in einigen neuen Artikeln vor. Wenn ihr keinen meiner Artikel verpassen wollt, dann abonniert meinen Blog und kommt einfach öfter hier vorbei.
Hier ist eine Liste meiner Video-Rezepte, die ich bis jetzt auf YouTube veröffentlicht habe:
 
Weitere kulinarischen Beiträge:
  Ich habe viele weitere Videos und Rezepte in der Pipeline: Bleibe auf dem Laufenden und aboniere meine Blogbeiträge!    

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